27. September 2022
Hagelschläge sorgen für Ausnahmezustand

So viele Schäden wie seit 20 Jahren nicht mehr - Aufarbeitung wird bis 2023 andauern

Das Ausmass der beiden Hagelschläge vom 27. Juni 2022 im Laufental und vom 20. Juli 2022 im unteren Baselbiet wird auch Monate danach noch immer grösser. Bis Mitte September sind bereits über 7'800 Schadensmeldungen nur im Zusammenhang mit diesen beiden Ereignissen bei der Basellandschaftlichen Gebäudeversicherung (BGV) eingegangen und es kommen noch immer Neuanmeldungen dazu. Die erwartete Schadensumme beläuft sich auf über 47 Millionen Franken.

Vergangenen Sommer kam es im Laufental und im unteren Baselbiet zu heftigen Gewittern mit Hagelschlägen. Bei der BGV gingen aufgrund dieser beiden Unwetter über 7'800 Schadensmeldungen ein. In einem durchschnittlichen Schadenjahr verzeichnet die BGV vergleichsweise nur rund 2'500 Elementarschäden. Das Resultat: bergeweise Schadendossiers, praktisch durchgängig klingelnde Telefone und noch immer Neuanmeldungen von Hagelschäden. Nebst all dessen läuft auch das normale Tagesgeschäfts weiter.

Die BGV hat bereits reagiert. So wird der Schadenservice zurzeit tatkräftig von Mitarbeitenden aus anderen Abteilungen unterstützt und es wird an den Wochenenden gearbeitet. Zusätzliche befristete Anstellungen wurden bewilligt und teilweise bereits vorgenommen. Weitere Massnahmen sind zudem in Planung. Trotz all diesen Sofortmassnahmen kommt es noch immer zu starken Verzögerungen bei der Bearbeitung der Schäden, was verständlicherweise auch zunehmend für Reklamationen sorgt. Die Beantwortung dieser Reklamationen erschwert wiederum eine möglichst speditive Abarbeitung der Schadendossiers. Andreas Zbinden, Vorsitzender der Geschäftsleitung, bittet deshalb die Versicherten um Geduld und versichert, dass die Mitarbeitenden der BGV sehr bestrebt sind, unsere Kundinnen und Kunden möglichst rasch zu bedienen.

Auch längerfristige Massnahmen sind bereits in Arbeit, um die Schadenabwicklung künftig zu beschleunigen. So entwickelt die BGV in Zusammenarbeit mit einem externen Dienstleister seit drei Jahren eine neue Kernapplikation. Das Entwicklerteam befindet sich in den letzten Zügen und die neue Software soll im Verlauf des Jahres 2023 eingeführt werden. Die BGV verspricht sich dadurch effizientere Prozesse sowie schnellere Bearbeitungszeiten bei Massenereignissen.

Nebst all diesen Massnahmen ist die BGV auch auf die Unterstützung der Baselbieter Bevölkerung angewiesen. Denn viele Schäden lassen sich bereits mit einfachen Massnahmen verhindern. Bei einer Unwetterwarnung gilt es stets die Storen hochzuziehen. Moderne Fenster sind robust gebaut und können einen Hagelschlag schadenfrei überstehen. Storen hingegen sind sehr schadenanfällig und können schnell verbeult und durchlöchert werden.

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Robin Hediger
  • Fachspezialist Kommunikation